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Reittherapie
Reittherapie ist keine neue Erfindung. „So soll bereits der berühmte Arzt Hippokrates (470-370 v. Chr.) vom „heilsamen Rhythmus des Reiten“ und einer Steigerung des Selbstgefühls berichtet haben.“
Die Reittherapie hat das Ziel einer positiven Beeinflussung der Motorik, der Wahrnehmung, des Lernens, des Befindens und des Verhaltens.
Reittherapie ist ein Begriff, der sich im Wandel befindet. Im Laufe der Jahre wurde der Inhalt immer wieder verändert. Heute wird Reittherapie oft als Synonym für die Förderung von Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen in Zusammenarbeit mit einem Pferd genutzt.
In der Reittherapie gibt es 4 Hauptrichtungen.
- Die Hippotherapie: Hiermit ist die krankengymnastische Behandlung auf dem Pferd gemeint.
- Heilpädagogisches Voltigieren: Dies findet auf einem an der Longe laufendem Pferd in allen 3 Gangarten statt. Es sind verschiedene Übungen, die die Förderung der Motorik im Vordergrund hat. In der Regel ist es Gruppenunterricht.
- Heilpädagogisches Reiten / Reitpädagogik: Das ist die ganzheitliche Förderung für Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung. Hierbei wird emotional und sozial, sowie körperlich und geistig gefördert. Das passiert über intensiven Kontakt mit dem Pferd - durch Reiten, Führen und der Pflege des Pferdes.
- Reittherapie: Die Reittherapie wird bei psychischen und psychosomatischen Krankheiten eingesetzt. Die Reittherapie hat viele Parallelen zum heilpädagogischen Reiten / Reitpädagogik. Sie wird unter anderem bei Bindungs- und Traumastörungen, Depression und Schizophrenie angewandt.
Warum Reittherapie:
Da Pferde keine Vorurteile kennen und keinen Unterschied zwischen Menschen mit Handicap und ohne Handicap machen, begegnen sie jedem Menschen gleich positiv.
Pferde sind sehr soziale Wesen - ihnen ist es egal wie ein Mensch aussieht. Egal ob ein Mensch dünn, groß, dick oder klein ist, ein auffälliges Gangbild hat, im Rollstuhl sitzt, ob er sprechen oder nicht hören kann. Sie reagieren auf das Verhalten des Menschen und spiegeln es wider. So kann die Auswirkung unseres Handelns sofort selbst erlebt werden. Pferde reagieren im hier und jetzt - ehrlich und aggressionsfrei.
Da Pferde ein sehr konstantes Verhalten zeigen, sind sie verlässliche Partner. Dadurch geben sie Sicherheit und helfen das Selbstwertgefühl zu stärken. Das Gefühl ein Tier, das größer und stärker ist als man selbst, von einem Ort zum anderen zu führen, gibt dem Klienten ein Gefühl von Macht, Kontrolle und Selbstwirksamkeit.
Das Gefühl des Getragenwerdens hilft sowohl psychisch als auch physisch. Die dreidimensionale Bewegung im Schritt, Trab und Galopp hilft die Muskulatur zu stärken. Dadurch das es eine vorwärts, seitwärts und nach oben Bewegung gibt, werden die Muskeln auf eine einmalige und schonende Weise angesprochen. Die Bewegung und die Wärme des Pferdes sind somit förderlich für viele physische und psychische Symptome.
Welches Material:
Für die Reittherapie eignen sich unter anderem Bälle in verschiedenen Größen und Materialien. Auch Tücher mit verschiedenen Farben, Fühlsäckchen, Schaumstoffwürfel, Reifen und Ringe eignen sich gut und sind vielfältig einsetzbar. Auf dem Boden kann unter anderem gut mit Stangen, Planen, Matten oder Podesten gearbeitet werden.
Mit wem:
Die Reittherapie ist für Menschen aller Altersstufen oft eine gute Ergänzung zu anderen Therapien. Sei es für Kinder im Krippenalter, um z.B. den Muskeltonus zu festigen, Kinder im Schulalter die ADHS haben oder Menschen über 60 die an Altersdepression leiden. Alle Menschen, die sich auf das Medium Pferd einlassen, profitieren von dem Kontakt mit dem Pferd.
Die Reittherapie kann bei einer Vielzahl von Indikatoren hilfreich sein. Dazu zählen unter anderem Ängste, Traumatisierungen, Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivität, Autismus, Bindungsstörungen, chronische Erkrankungen, Depressionen und Essstörungen, Entwicklungsverzögerungen, körperliche und geistige Behinderungen, Lern- und geistige Behinderungen, neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Schlaganfall sowie Störungen der Wahrnehmung und Motorik.
Es gibt aber auch einige Faktoren, die gegen eine Reittherapie sprechen können. Dazu zählen ein akuter Schub bei Multipler Sklerose, ausgeprägte, nicht beherrschbare Epilepsie, hochgradige Skoliose und Osteoporose, akute Selbst- oder Fremdgefährdung, ausgeprägte Aggression gegen Tiere, Pferdehaar-Allergie, schwere Herzfunktionsstörungen und Hüftproblematik.
Konzentrationstraining
Konzentrationstraining mit Pferden ist eine innovative Methode, um Kindern zu helfen, ihre Konzentrationsfähigkeit zu verbessern. Es gibt verschiedene Trainingsprogramme, die speziell für Kinder entwickelt wurden, um ihnen zu helfen, ihre Konzentration zu verbessern.
Eine solche Methode ist das KKP-Konzentrationstraining mit Pferd. Es ist ein Konzept, das mit einer vorgegebenen Struktur zielführend die Konzentrationsfähigkeit von Kindern fördert - und zwar mit dem Partner Pferd . Das Training findet an insgesamt 4 Terminen zu je 90 Minuten statt und ist für Schulkinder der 1. bis 4. Schulklasse geeignet .
Die Kinder lernen strukturiertes Arbeiten, sich auf eine Sache zu fokussieren, einen vernünftigen Umgang mit Fehlern und Freude am Lösen von Aufgaben . Der Ablauf des Trainings ist so gestaltet, dass die Kinder viel an der frischen Luft trainieren und den Außentemperaturen ausgesetzt sind. Dies sorgt für einen besseren Stoffwechsel, tiefere Atmung und ein intensiveres Körpergefühl .
Das Pferd ist ein idealer Partner für ein Konzentrationstraining, da es den Kindern hilft, ihre Konzentrationsschwächen abzubauen - und zwar aus mehreren, wichtigen Gründen: Pferde haben einen hohen Aufforderungscharakter und wirken als „Eisbrecher“. Der Pferdestall ist keine typische Lernumgebung, d.h. er ist nicht mit negativen Lernerlebnissen besetzt. Im Pferdestall gibt es viel Platz, um sich zu bewegen; da die Kinder Gast im Pferdestall sind, können sie sich leichter an die Regeln halten – denn hier geben die Pferde die Regeln vor .
Das Konzentrationstraining mit Pferd kann den Kindern auch helfen, ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln und aus der schulischen Abwärtsspirale zu kommen .
Aufmerksamkeitstraining
Das Aufmerksamkeitstraining mit Pferden ist eine Methode, die Kindern helfen soll, ihre Aufmerksamkeit zu schulen und ihre Konzentration zu verbessern. Es ist eine Art von Reittherapie, die sich auf die Verbesserung der Aufmerksamkeit und Konzentration von Kindern konzentriert. Das Training wird von Reittherapeuten und Reitpädagogen durchgeführt und ist für Kinder ab der ersten bis zur vierten Schulklasse geeignet .
Das Training dauert 4 x 90 Minuten und findet einmal wöchentlich statt, erstreckt sich also über vier Wochen. Jede Trainingseinheit wird in 5 Phasen eingeteilt. Die Phasen beinhalten eine dynamische Kooperationsübung, eine Aufgabe mit Pferd, bei der die Aufmerksamkeit auf verschiedene Wahrnehmungskanäle (visuell, taktil, auditiv) gebündelt wird, eine Aufgabe, die Kinder zum Erklären und Beschreiben auffordert, eine Aufgabe mit Stift und Papier und eine Abschlussübung mit Teamwork und Gestaltungs-Komponente .
Das Training vermittelt den Kindern insbesondere folgende Kompetenzen: Lenken der Aufmerksamkeit in die richtige Richtung, Handlungsplanung und Reflexion von Handlungsverläufen, realistische Ziele setzen und verfolgen, Problemlösungsstrategien und Prioritäten setzen . Das Training ist eine eingetragene Marke und wird als “Hummeln im Hintern - mit KAP zu mehr Ruhe und Aufmerksamkeit!®” bezeichnet .